Sternenhimmel über Wackersberg
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Wackersberger Sternenhimmel
Wackersberger Sternenhimmel

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     Tagebuch des Kometen C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS

                                 (Beobachtungszeitraum von Oktober bis November 2024)

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Komet Tsuchinshan-ATLAS, auf zur Kometenjagd am frühen Morgen!

Ja, wir haben wieder Besuch von einem Kometen, der sich zunächst am Morgenhimmel und ab Mitte Oktober am Abendhimmel bestaunen läßt! Entdeckt wurde er im Januar 2023 zunächst am Purple Mountain Observatorium in China und bald darauf von einer der automatisierten ATLAS-Sternwarten. Diese sind speziell zur automatischen Asteroiden- und Kometensuche eingerichtet

Der kosmische Besucher heißt formell C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS und verspricht vielleicht sogar für das bloße Auge sichtbar zu werden, ähnlich wie auf dem folgenden Foto der Komet NEOWISE im Juli 2020.

Komet C/2020 F3 NEOWISE am Morgen des 10.7.2020 über Wackersberg

Wo finde ich den neuen Kometen?

Um den Kometen Tsuchinshan-ATLAS vom 26.9. bis zum 6.10.24 am Morgenhimmel zu finden, empfehle ich die folgende Aufsuchkarte von Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Blick gegen 6:00 Uhr morgens zum östlichen Horizont

Wichtig ist ein freier Blick zum östlichen Horizont und natürlich ein möglichst klarer Himmel. Mit der Suche sollte man etwa gegen 6 Uhr morgens beginnen, in dem man den Himmel direkt über dem östlichen Horizont absucht. Sehr gute Dienste leistet bei der Suche nach dem Kometen ein einfaches Fernglas. Dabei sollte man zunächst nach dem diffusen Schweif des Kometen Ausschau halten, der nach rechts geneigt über den Osthorizont kommt. Der Kopf des Kometen, der als letztes über den Horizont steigt, wird täglich schlechter zu sehen sein, da die Morgendämmerung rasch heller wird.

Viel Erfolg auf der morgendlichen Pirsch nach dem Kometen Tsuchinshan-ATLAS!

 

Rückblick auf die Morgensichtbarkeit des Kometen

Eigentlich bin ich ja Sterngucker, aber der morgendliche Wettercheck der letzten Tage erinnerte mich mehr an die Tätigkeit eines Wetterbeobachters. Die beste Chance für die ersten Blicke und natürlich auf die ersten Fotos des neuen Kometen ergab sich bei mir am Morgen des 3.10.24. Am Beobachtungsort angekommen, zeigten sich mir am östlichen Horizont einige spärliche Wolkenlücken, die ihre Größe und Position aber nicht veränderten. Was sich jedoch veränderte, war die rasch zunehmende Helligkeit der Morgendämmerung. Also wieder keine Sichtung. Was uns erstmal nur bleibt, ist das Internet, wo jede Menge herrlicher Fotos des Kometen aus südlicheren Gefilden zu finden sind.

 

Da der Komet ab dem 7.10.24 von uns aus gesehen zu nahe an der Sonne steht und in den nächsten Tagen auf die andere Seite von der Sonne wechselt, müssen wir nun etwa bis zum 12.10.24 warten, um ihn dann ab etwa 19 Uhr tief über dem Westhorizont (hoffentlich) erspähen zu können.

Wo er dann zu finden sein soll, das erfahren Sie in Kürze hier.

Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS am Abendhimmel

Die wichtigste Voraussetzung um den Kometen am frühen Abend zu erspähen ist neben einem klaren Himmel ein freier Blick auf den tiefen westlichen Horizont. Der Schweifstern kann dort unter günstigen Umständen sogar mit dem bloßen Auge gefunden werden, sehr hilfreich bei der Suche ist jedoch ein normales Fernglas.

Wo der Komet ab dem 12. Oktober im Westen zu finden ist, zeigt die folgende Karte von der Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Mit der Kometensuche beginnt man am besten sobald sich der helle Stern Arktur (auf der Karte rechts) in der Abenddämmerung am westlichen Himmel zeigt. Der Komet befindet sich links von Arktur, etwa auf dem halben Weg in Richtung Venus (auf der Karte unten Mitte), die sehr tief über dem südwestlichen Horizont strahlt.

Die größte Helligkeit zeigt der Schweifstern an den ersten Abenden, er steht dann allerdings sehr tief über dem Westhorizont und geht bald darauf unter. Seine Bahn führt ihn jedoch täglich höher an den westlichen Himmel, so dass der Komet länger und an einem dunkleren Himmel zu beobachten sein wird.

Orientieren Sie sich einfach an den beiden hellsten Gestirnen in der Gegend, dem Stern Arktur und am Planeten Venus, um diesen weit gereisten Besucher aus den Tiefen unseres Sonnensystems zu begrüßen.

Erste Abend"sichtung" am 17.10.24

Nein, nicht mit dem bloßen Auge, wie es manche Medien versprachen. Dazu waren die Bedingungen einfach zu schlecht. Es gelang schließlich mit Hilfe von Fotoaufnahmen des westlichen Abendhimmels und gleich darauf auch mit dem Fernglas.

Was das Aufinden des Kometen so erschwerte, war die Schleierbewölkung am westlichen Himmel und dann noch dazu der gerade aufgegangene Vollmond, der die Wolkenszenerie zusätzlich aufhellte und dem stellenweise klaren Himmel seine blaue Farbe verlieh.

Auch in den nächsten Tagen und Wochen wird der Komet noch mit einem Fernglas oder Teleskop sichtbar sein (siehe Karte oben). Seine Helligkeit nimmt jedoch langsam ab, da er sich ständig weiter von uns und der Sonne entfernt.

Der Komet am 28. und 29.10.2024

Es dauerte wieder geschlagene elf Tage, bis das Wetter bei uns wieder Blicke auf den Kometen und Fotos mit Teleskopen zuließ. Das folgende Bild links, zeigt den breiten Staubschweif des Kometen. Das Foto rechts zeigt den Bereich um die Kometenkoma (Kopf). Darauf ist auch der dünne bläuliche Gasschweif zu erkennen. Die länglichen Sternabbildungen werden durch die Eigenbewegung des Kometen während der Belichtungszeit verursacht.

Das folgende Bild vom 29.10.2024 entstand mit einem 300 mm Teleobjektiv und einer Belichtungszeit von 30 Sekunden bei 1600 ISO. Es zeigt den Kometen kurz vor dem Untergang hinter dem Heiglkopf.

Unser himmlischer Besucher war am 29.10.24 noch gut im Fernglas zu erkennen, vorausgesetzt der Himmel ist nicht zu sehr aufgehellt. Allerdings wird die Suche nach ihm langsam schwieriger, da der  Schweifstern immer lichtschwächer wird und in seiner Umgebung nur schwach leuchtende Sterne stehen.

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